Nachdem Südafrika im Jahr 1967 mit dem „Krügerrand“ die Grundlage für das moderne Edelmetall-Investment gelegt hatte, dauerte es rund 20 Jahre, bis andere Prägestätten nachzogen. In den Achtzigerjahren stellten zahlreiche internationale Münzfabriken ihre Anlagemünzen vor, darunter Kanada, Australien und die Vereinigten Staaten von Amerika. Europa war vergleichsweise spät dran – doch im Jahr 1989 wurde eine Investment-Legende geboren, welche bis heute nicht nur hierzulande zu den beliebtesten Goldmünzen der Welt zählt. Und so geschieht es täglich, dass Kunden von pro aurum den Wiener Philharmoniker kaufen oder verkaufen.
In diesem Jahr kam es nicht nur zur Umwandlung des staatlichen Münzamtes der Republik Österreich in eine Aktiengesellschaft, die Produkt-Strategen in Wien hatten künftig auch freie Hand für numismatische Innovationen und die Entwicklung eines österreichischen Krügerrand. Geradezu legendär sind die Geschichten aus der damaligen Zeit, als sich die Graveure regelrecht „undercover“ im Wiener Musikverein die Inspiration für ihr Münzmotiv geholt haben sollen. Ursprünglich war in der Diskussion, auf den Anlagemünzen aus Österreich eine Trachtenfrau mit Goldhaube oder alternativ das Kloster Melk abzubilden. Schließlich fiel die Wahl allerdings auf ein Konzertorchester, welches in aller Welt berühmt ist. Dieses Ziel verfolgte die Münze Österreich auch mit ihrer neuen Anlageprägung – und der Plan ging auf: Überall auf der Welt kann man inzwischen den Wiener Philharmoniker kaufen oder verkaufen.
Die Feinheit des Philharmonikers entspricht dem internationalen Standard von 999,9/1000. Und die Goldmünze hat sich in Rekordzeit zu den meistverkauften Anlageprodukten der Welt entwickelt; sie ist sogar in den USA, in Asien und im Rest der Welt begehrt und es ist problemlos möglich, auch in entlegenen Ecken der Erde den Wiener Philharmoniker zu kaufen oder zu verkaufen. Auf der Münze ist die weltberühmte Orgel aus dem Goldenen Saal des Musikvereinsgebäudes zu sehen,
außerdem wurden Instrumente des namensgebenden Orchesters für die Münze ausgewählt.
Die Wiener-Philharmoniker-Goldmünzen sind in den klassischen Stückelungen zu einer vollen Unze, einer halben Unze, einer Viertelunze und einer Zehntelunze erhältlich. Zwischen gibt es sogar eine Mini-Variante zu 1/25 Unze. Außerdem stellte die Münze Österreich im Jahr 2004 anlässlich des 15. Geburtstags eine XXL-Ausgabe des Philharmoniker her, welche damals die größte Goldmünze der Welt war. Dieser Rekordhalter mit dem Namen „Big Phil“ bringt es auf ein Gewicht von 1.000 Unzen sowie einen Nennwert von 100.000 Euro. Weil das individuelle Budget für die meisten Anleger jedoch wohl nicht ausreicht, legte die Münze Österreich im Jahr 2009 nach und prägte zum 20. Geburtstag des Wiener Philharmoniker eine Sonderausgabe mit einem Gewicht von 20 Unzen.
Aufgrund des überwältigenden Erfolges baute die Münze Österreich im Jahr 2008 ihre Produktpalette aus und gab den Wiener Philharmoniker auch in Silber heraus. Er wird jedes Jahr in hoher Millionenauflage geprägt und war bis zum Jahr 2014 eine der beliebtesten Anlagemünzen in Silber. Nach der Erhöhung der Mehrwertsteuer für Silbermünzen ist das Produkt aus Österreich benachteiligt, weil es nicht mit der günstigen Differenzbesteuerungs-Methode verkauft werden kann. Zwar werden vereinzelt auch Wiener Philharmoniker in Silber differenzbesteuert angeboten, hierbei handelt es sich jedoch um Münzen, die in Deutschland von Privatkunden angekauft wurden. Trotz der Besteuerung zählt die Wiener-Philharmoniker-Silbermünze bei pro aurum zu den beliebtesten Produkten, nicht zuletzt wegen der weltweit führenden Prägequalität der Österreicher. Und die meisten Kunden wollen auch weiterhin den Wiener Philharmoniker in Silber kaufen oder verkaufen.
Der Wiener Philharmoniker ist eine der wenigen Anlagemünzen, welche es neben Gold und Silber auch in Platin gibt. Die Platinmünze zu einer Unze wird seit 2016 geprägt. Für den kleinen Geldbeutel gibt es seit 2017 auch eine Minimünze aus Platin mit einem Gewicht von 1/25 Unze.