Mehrere Jahrzehnte lang war der Krügerrand aus Südafrika das Maß aller Dinge in der Welt der Edelmetall-Anlagemünzen, doch Ende der Achtzigerjahre machte ausgerechnet eine Goldprägung aus Europa der Investmentlegende ernsthafte Konkurrenz: Die Münze Österreich stellte kurz nach ihrer Umwandlung von einem staatlichen Münzamt in eine privatwirtschaftlich organisierte Aktiengesellschaft eine Münze vor, welche sich in erster Linie an Anleger richtet – und der Wiener Philharmoniker ist seitdem der numismatische Botschafter Europas in der Welt der Münzen. Der Philharmoniker ist zwar in Europa beheimatet, doch auch in Asien und Amerika hat er viele Fans.
Die Geschichte der Wiener-Philharmoniker-Goldmünzen begann im Oktober 1989, als die ersten Exemplare in den Handel gelangt sind. Und Anleger nahmen die Investment-Prägung aus Österreich mit offenen Armen auf; der Philharmoniker entwickelte sich schnell zu einem Bestseller: In den Neunzigerjahren wurde der Wiener Philharmoniker gleich viermal, nämlich laut World Gold Council in den Jahren 1992, 1995, 1996 und 2000, als die am meisten verkaufte Goldmünze der Welt ausgezeichnet. Und bis heute vergeht kein Tag, an dem nicht wenigstens 100 Goldunzen von Kunden bei pro aurum gekauft oder verkauft werden.
Die Wiener-Philharmoniker-Goldmünzen sind mit Gewichtseinheiten zu 1 Unze, 1/2 Unze, 1/4 Unze, 1/10 Unze und 1/25 Unze verfügbar. Seit dem Jahr 2008 gibt es zudem silberne Philharmoniker-Anlagemünzen, welche seitdem jedes Jahr in hoher Millionenauflage geprägt werden. Außerdem hat die Münze Österreich den Philharmoniker inzwischen sogar in Platin herausgebracht. Bis zur Euroeinführung 2002 war der Nennwert 2.000 Schilling aufgeprägt. Die Auflage der Unzenmünze beträgt bis heute rund zehn Millionen Stück.
Auf der Bildseite sind ausgewählte Instrumente des weltberühmten Konzertorchesters zu sehen, nämlich ein Horn, ein Fagott, eine Harfe, in der Mitte ein Cello und daneben jeweils eine Viola. Die Wertseite zeigt die Orgel im Goldenen Saal des Wiener Musikvereins, den man vor allem von den traditionellen Neujahrskonzerten der Wiener Philharmoniker kennt.
Die Gestaltung der Münze stammt vom Chefgraveur der Münze Österreich AG, Thomas Pesendorfer.
Mit der Philharmoniker-Münzserie knüpft die Münze Österreich nahtlos an ihre lange Tradition als Herstellerin hochwertiger Goldmünzen an: Bereits vor der Erfindung der Krügerrand-Goldmünzen prägte die Münze Österreich zahlreiche historische Goldmünzen für Anleger, darunter Dukaten und Kronen. Die vielen Gewichte und Stückelungen waren allerdings unübersichtlich und es musste eine einheitliche Münzgröße her. Nachdem die südafrikanische Münzprägestätte bei ihrer Krügerrand-Goldmünze die Unze als Gewichtseinheit etabliert hatte, schwenkten Edelmetallanleger vor allem auf die südafrikanischen Produkte um.
Die Stunde des Wiener Philharmoniker als Goldanlagemünze schlug Ende der Achtzigerjahre, als Südafrika aufgrund der Apartheidpolitik immer stärker international isoliert wurde. Anleger machten daraufhin einen großen Bogen um die Produkte aus Südafrika und suchten sich auch im Edelmetall-Investment passende Alternativen. Und weil Österreich bereits damals einen exzellenten Ruf in der Münzprägung genoss, fanden viele Anleger in dem Wiener Philharmoniker einen neuen Favoriten in Gold und wollten den Gold-Philharmoniker kaufen oder verkaufen.
Die Goldmünzen der Münze Österreich haben nicht nur dazu geführt, dass die österreichische Münzprägestätte zu einem wichtigen Player auf dem weltweiten Münzenmarkt wurde, sie haben auch zahlreiche Sammler und Anleger auf die reichhaltige österreichische Kulturgeschichte aufmerksam gemacht. Und inzwischen ist die Wiener-Philharmoniker-Anlagemünze in der Welt der Münzen das, was die Wiener Philharmoniker in der Welt der Klassik sind: Weltklasse. Im Alltag bei pro aurum kommt es ständig vor, dass Kunden den Gold-Philharmoniker kaufen oder verkaufen möchten.