Münzprägung im Auftrag ihrer Majestät – dies können nur wenige Prägestätten auf der Welt von sich behaupten. Die Royal Mint gehört dazu. Sie ist nicht nur die Heimat der britischen Umlaufmünzen sowie Gedenkmünzen, sondern auch Produzentin der Anlagemünzen aus dem vereinigten Königreich. Und wie kaum eine andere Prägestätte verbindet die Royal Mint eine lange Tradition mit der Zukunft der Numismatik und Innovationen im Bereich der Münzprägung.
Geschichte
Die Royal Mint blickt auf eine Geschichte zurück, die Ihresgleichen sucht. Die Ursprünge der britischen Prägestätte gehen zurück bis in das Jahr 886. Damals wurde zum ersten Mal eine Prägestätte in London erwähnt und die Münzprägung fand fast 1100 Jahre lang in der britischen Hauptstadt statt. Ab dem 13. Jahrhundert befand sich die Prägestätte im „Tower of London“, erst im Jahr 1809 erfolgte ein Umzug.
Die Royal Mint ist untrennbar mit der britischen Geschichte verbunden, denn viele Könige nutzten die Münzprägung für ihre eigenen Zwecke. Außerdem waren für die Royal Mint zahlreiche weltberühmte Köpfe tätig, darunter beispielsweise zur Isaac Newton als Münzmeister. Auf ihn geht die Entscheidung zurück, dass Pfund Sterling vom Silberstandard auf den Goldstandard zu übertragen.
Die letzte Münze verließ die Prägestätte in London im Jahr 1975, parallel wurde in den Jahren zuvor ein Neubau in dem walisischen Dorf Llantrisant errichtet und die Münzprägung für das vereinigte Königreich wurde daraufhin etwa 15 Kilometer nordwestlich der Stadt Cardiff fortgeführt. Die Royal Mint zeichnet nicht nur für die Prägung der britischen Umlaufmünzen verantwortlich, sondern prägt auch im Auftrag zahlreicher Länder in aller Welt. Nicht nur die Staaten des ehemaligen Commonwealth zählen zu den Kunden der Royal Mint, sondern auch wechselnde Auftraggeber, darunter Staaten ohne eigene Prägestätte wie beispielsweise Island.
Philosophie
Die Royal Mint wird zwar seit 2009 als eigenständiges und wirtschaftlich geführtes Unternehmen organisiert, doch es handelt sich hierbei keinesfalls um eine Royal Mint wie jede andere. Sie befindet sich im Besitz des königlichen Schatzamtes (HM Treasury) und verfügt nicht nur über einen Exklusivvertrag für die Produktion von britischen Münzen, sondern ist auch mit weitreichenden Kompetenzen ausgestattet.
Diese royale Würde trägt die Royal Mint bis heute stolz in alle Welt – und durch die Erweiterung des Bullion-Sortiments hat die Royal Mint gezeigt, dass sie in der Lage ist, den Zeitgeist in neue Edelmetallprodukte zu übertragen und als Innovationstreiber in der Numismatik wahrgenommen zu werden.
Investment
Hierzulande hatte die Royal Mint lange einen Exotenstatus in der Welt der Edelmetall-Anlagemünzen, denn sie war lediglich mit einem Motiv auf dem Markt für Bullionprägungen präsent: Die Britannia ist seit 1987 die numismatische Botschafterin Großbritanniens in Gold, seit 1997 auch in Silber. Beide Ausführungen wurden allerdings in geringer Auflage hergestellt und waren daher lange Zeit nur in begrenztem Umfang in Deutschland erhältlich.
In den vergangenen Jahren hat die Royal Mint allerdings ihr Sortiment im Bereich der Anlagemünzen deutlich ausgebaut und ist inzwischen auch mit einer eigenen Lunar-Serie in Gold und Silber auf dem Markt präsent. Äußerst beliebt sind auch die Silber-und Goldprägungen mit Motiven aus der „Queens Beast“-Serie. Hierbei hat die Royal Mint zahlreiche hierarchische Figuren, welche verwandtschaftliche Verbindungen zu Königin Elisabeth II. symbolisieren, in hochwertiger Form in ein Münzbild übertragen.
Während die modernen Anlagemünzen aus der Royal Mint relativ jung sind, ist die Royal Mint auch die Heimat einer absoluten Investment-Legende: Der Sovereign gilt als älteste Handelsmünze in Gold der Menschheitsgeschichte. Sie wurde ursprünglich im Jahr 1489 geprägt und seitdem mehrfach überarbeitet. Die neueste Version wird seit 1817 geprägt und zeigt seitdem das Bildnis jedes britischen Monarchen.
Numismatik
Die Royal Mint zeichnet nicht nur für die Herstellung der Anlageprodukte verantwortlich, sondern ist seit jeher auch in aller Welt anerkannt für hochwertige Sammlerprodukte. So gibt die Royal Mint beispielsweise in äußerst geringe Auflage jährliche Kursmünzensätze mit britischen Umlaufmünzen heraus. Außerdem werden die Motive der „Queens Beast“-Serie in feinster Prägequalität „Polierte Platte“ produziert. Und neuerdings gibt die Royal Mint auch sogenannte „Strike on the day“-Münzen heraus, die an einem besonderen Jubiläumstag hergestellt wurden und deren genaues Prägedatum nachweisbar dokumentiert wird. Viel Applaus in der Fachwelt bekam die Royal Mint zudem für eine Umlaufmünzenserie, welche von A bis Z typische Bestandteile der britischen Kultur in den Mittelpunkt stellte und für einen regelrechten Sammelrausch auf der Insel sorgte, denn jeder Sammler wollte sein numismatisches Alphabet vervollständigen.